Pastoralreferentin Ines Kvar und Lena Krenn bei der Gräbersegnung am Waldfriedhof
Mit einem Lichtermeer denken wir an die Verstorbenen des letzten Jahres. Licht sein für andere und dankbar sein für die Wurzeln unseres Glaubens sind die Gedanken, die uns Vikar Gerhard Hatzmann an diesem Allerheiligentag mitgibt.
Beim Kriegerdenkmal gedachte der ÖKB mit der Pfarrgemeinde der Opfer beider Weltkriege. Am Waldfriedhof segneten Pfarrer Claudiu Budău mit Pastoralreferentin Ines Kvar und Krankenhausseelsorger Franz Karner die Gräber und die renovierte Aufbahrungshalle. Margret Hofmann, Pastorales Pfarrteam Liturgie und Öffentlichkeitsarbeit
Ansprache von Franz Karner zu Allerheiligen am Waldfriedhof In der Trauer um unsere lieben Angehörigen haben wir uns um die schön geschmückten Gräber versammelt. Betend und meditierend stehen wir davor. Hier am Grab brechen die uralten Fragen auf: „Woher komme ich?“ und „Wohin gehe ich?“
Unsere Vorfahren machen uns die Herkunft bewusst. Sie reicht zurück über Eltern und Urgroßeltern und die lange Kette vergangener Generationen bis zur Entstehungsgeschichte der Erde. Wir berühren mit unserer Herkunft das Geheimnis der Schöpfung und damit unseren Schöpfer selbst. Aber nicht nur mit der Frage unserer Herkunft, sondern vor allem auch mit dem „Wohin gehen wir?“ mit dem Abschied, mit dem Sterben, tauchen wir ein in ein unaussprechliches Geheimnis. Welchen Sinn hat das Leben mit allen eingeschlossenen Leiden? Ist mit dem Tod wirklich alles vorbei? Wenn es darum geht, was uns nach diesem Leben erwartet, hat uns der liebe Gott den Vorhang sehr dicht gewebt und keiner der Lebenden konnte je hindurchsehen. Nur einmal ist dieser Vorhang gerissen. „Evangelium“ (Mt 27,50)
Und siehe, der Vorhang riss im Tempel von oben bis unten entzwei. Die Erde bebte und die Felsen spalteten sich. Die Gräber öffneten sich und die Leiber vieler Heiligen, die entschlafen waren, wurden auferweckt.
Diesen gerissenen Vorhang können wir als Bild nehmen für die Auferstehung Jesu mit seinen Worten: „Im Hause meines Vaters gibt es viele Wohnungen.“ Durch ihn ist dieser Vorhang auf eine Hoffnung hin durchsichtig geworden, dass unsere Verstorbenen, wie er zum ewigen Leben erweckt werden, hinein in eine Welt ohne Trauer und Schmerz, wie es in der folgenden Lesung beschrieben wird. Offenbarung Und ich hörte eine große Stimme von dem Stuhl, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.Und der auf dem Stuhl saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu.
Unser Gedanken wandern nochmals hin zu unseren Verstorbenen. Sagen wir ihnen in Stille, wofür wir ihnen besonders dankbar sind. Wir denken vielleicht auch an versäumte Möglichkeiten, hätten vielleicht gerne mehr an Liebe geschenkt oder konnten manche Dinge nicht mehr bereinigen. Gerade deshalb tröstet uns der Gedanke, dass wir unseren Verstorbenen helfen können mit Gebeten und guten Werken in der Läuterung auf ihrem Weg zu Gott. Wir ehren sie, wenn wir das Gute, dass sie uns vorgelebt haben in unserem Leben weiterführen und dort verzeihen, wo sie uns weh getan haben. Wie sich beim auferstandenen Herrn alle Wunden verklärten, so möge sich ihr Leben nun verherrlichen und verklären; mögen sie im großen unendlichen Raum göttlicher Liebe den Himmel finden.